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Einfach erklärt: Was sind Biomarker?

CSL-Wissenschaftler:innen arbeiten mit Forschungspartnern in Bern zusammen, um die biologischen Indikatoren der Sichelzellerkrankung zu entschlüsseln.

Story
Illustration eines menschlichen Körpers
Biomarker können zur Diagnose von Erkrankungen, zum Verständnis der zugrunde liegenden Krankheitsmechanismen und nicht zuletzt zur Entwicklung neuer Arzneimittel beitragen.

Wie der Begriff schon vermuten lässt, bezeichnen «Biomarker» messbare Indikatoren, die auf biologische Prozesse im Körper hinweisen – sowohl bei Gesundheit als auch bei Erkrankungen. Bei diesen Indikatoren kann es sich um kleine Moleküle, Proteine, Hormone und Zellen handeln, die im Blut und in anderen Körperflüssigkeiten nachgewiesen werden können. Biomarker lassen Rückschlüsse auf normale Prozesse wie auch Abweichungen im Körper zu. Sie können zur Diagnose von Erkrankungen, zum Verständnis der zugrunde liegenden Krankheitsmechanismen und nicht zuletzt zur Entwicklung neuer Arzneimittel beitragen. Einige Biomarker geben Aufschluss über den Krankheitsverlauf.

Je besser wir diese Biomarker also verstehen, desto mehr werden wir über die Prozesse erfahren, die im Zusammenhang mit einer bestimmten Erkrankung auftreten.

Eine sogenannte nicht-interventionelle Forschungsstudie (NIRS) von CSL zielt darauf ab, die Biomarker der Sichelzellkrankheit (SCD) besser zu verstehen. Diese Erbkrankheit verändert das Hämoglobin der roten Blutkörperchen, die infolgedessen starrer und klebriger werden, was häufig zu Anämie (zu wenige oder fehlerhafte rote Blutkörperchen) und anderen Komplikationen führt, die mehrere Organe betreffen. Oder um es mit den Worten eines Patienten auszudrücken: «Sichelzellenanämie ist keine leichte Erkrankung. Sie ist eine lebenslange Erkrankung, die starke Schmerzen, mitunter über Tage, Wochen oder sogar Monate, verursacht.»

An dieser Studie wirken Wissenschaftler:innen des CSL Biologics Research Center am sitem-insel, dem Schweizerischen Institut für translationale Medizin und Entrepreneurship in Bern, der Clinical Trials Unit der Universität Bern sowie eine Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. med. Alicia Rovó, stellvertretende Chefärztin und Abteilungsleiterin der klinischen Abteilung Hämatologie des Berner Inselspitals, mit.

«Unsere Studie kann dazu beitragen, das Verständnis der Prozesse und Wechselwirkungen der Sichelzellkrankheit zu erleichtern, indem wir neue Methoden zur Messung und Bewertung bestimmter Biomarker anwenden und auf diese Weise unser Verständnis der Krankheitssymptome, wie etwa der schweren, wiederkehrenden Schmerzen, die bei Menschen mit Sichelzellkrankheit häufig auftreten, verbessern», erläutert Dr. Rovó.

Vorrangiges Ziel der Studie ist die Validierung möglicher neuer Biomarker für die Hämolyse (Zerplatzen roter Blutkörperchen) und die Hämostase (stabiler Zustand der im Blut ablaufenden Prozesse) durch die Anwendung neuartiger, im CSL Biologics Research Center entwickelter Methoden.

«Die einzigartige Nähe zwischen den CSL-Forschenden und dem Inselspital, die durch unsere Präsenz auf dem Insel Campus Bern entstand, ermöglichte die Zusammenarbeit auf sämtlichen Ebenen», so Moritz Saxenhofer, CSL-Studienleiter für diese NIRS.

Sowohl die Forschungsteams des Inselspitals als auch die von CSL wirkten an der Planung der Studie mit, und die Blut- und Urinproben werden von beiden Partnern zur Messung einer Vielzahl von Biomarkern und zur Anwendung neuartiger Assays für die Messung und Bewertung spezifischer Biomarker herangezogen.

«Uns vereint das gemeinsame Interesse, die Sichelzellkrankheit sowie mögliche Ansatzpunkte für Therapien besser zu verstehen und damit eine Grundlage für die Entwicklung neuer Behandlungen zu schaffen», erklärt Moritz Saxenhofer. Er fügt hinzu: «Durch die Kombination der riesigen Menge an Daten, die von beiden Partnern erfasst wurden, können wir das Bild vervollständigen und eine ganzheitlichere Sicht auf diese Erkrankung erhalten.»

« Unsere Studie kann dazu beitragen, das Verständnis der Prozesse und Wechselwirkungen der Sichelzellkrankheit zu erleichtern. »

Prof. Dr. med. Alicia Rovó, Inselspital Bern